Sonntag, 23. Mai 2010

22.5. Sonntag

Ein angenehmer ruhiger Arbeitstag mit Fortschritten bei der Festigung der Fassungen und Freilegung der originalen Putzschichten an der Fassade.

Einer unserer Wachmänner im Hotel, dem wir unsere Sicherheit verdanken. Ein sehr netter Kerl mit einer riesigen, vom ewigen Rumtragen blank gewetzten Kalaschnikow.

Abends beschliessen wir aus zu gehen und verabreden uns mit unserem Freund, dem zweiten Vorsitzenden des ARG Vereines, dem schon wohl bekannten Architekten Stefan Frischauf in dem mexikanischen!! Lokal "la Cantina".

"An dieser Stelle nebenbei, lieber Stefan, falls Du den Post lesen solltest möchte ich Dir direkt und das auch im Namen von Bernd, sehr herzlich für Deine freundliche Betreuung danken."

Um an diesem ziemlich ereignislosen Tag wenigstens ein paar stimmungsvolle Bilder von Kabul zu gewinnen gehen wir die halbe Stunde vom Hotel in die Kneipe zu Fuss.

Der katastrophale Zustand mancher Strassen wird hier gut sichtbar.

Unterwegs treffen wir den Ladenbesitzer bei dem wir öfters prepaid Telefonkarten, Kekse, Zigaretten, Pistazien usw. kaufen. Bernd ist mit ihm inzwischen gut befreundet.
Bernd mit dem Ladenbesitzer

Sehr schön bunt leuchten die Ladengeschäfte in der schnell einfallenden Dämmerung.

Ein Resturant; man beachte die Schreibweise!

eine Bäckerei

Etwas gruselig immer die Metzgerstrasse, die wir auf dem Weg zur Arbeit oft passieren. Als wir heute vorbeikommen werden gerade die kopflosen Körper von drei kleinen, schwarzen Rinder von der Ladefläche eines Lieferwagens in den Laden geschleift. Leider war es zu dunkel um eine halbwegs scharfe Aufnahme dieses für uns Mitteleuropäern ungewohnten Anblickes festzuhalten. Zu Hause wird der Zusammenhang zwischen Fleisch essen und Tiere töten selten erfahrbar.

vor einer Metzgerei

noch eine Bäckerei


ein Gemüseladen

noch ein Gemüseladen

ein Tortengeschäft


noch ein Tortengeschäft

Läden kamen mir an diesem Abend fast wie Schiffe auf einem dunklen Ozean vor.




Typisch mexikanische Dekoration in "la Cantina". Ausserhalb des Lokals ist der Sombrero in Kabul eine völlig unbekannte Kopfbedeckung.

Das Lokal hat vor kurzem den Besitzer gewechselt und ist jetzt viel schlechter besucht als im letzten Jahr als es dort eine Menge schräge Typen gab. Z.B. einen blinden Amerikaner aus New York mit seiner Frau; beide meistens ziemlich betrunken. Er hat uns nie gesagt was er beruflich mach. Ob er wirklich blind war erschien uns auch nicht völlig sicher.
Das Essen war jedoch ausgezeichnet, es gab sogar verschiedene Biersorten nicht nur das obligatorische Heineken und zum Abschluss einen sündhaft teuren doppelten Tequila mit Zitronenstücken und Salz.

Unser Freund und zweiter Vorsitzender, Architekt Stefan Frischauf war heute Abend königlich gelaunt. Und berichtete uns bereitwillig über die Gründung der ARG (Afghan Rehabilitation Group). Stefan arbeitet für die Turqoise Mountain Foundation, eine Britisch-Afghanische Stiftung die es sich zur Aufgabe gemacht hat die Kabuler Altstadt zu sanieren und junge Afghanen in traditionellem Kunsthandwerk zu unterrichten.

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