Sonntag, 30. Mai 2010

angekommen in Bayern, der grünen, nassen Hölle des Südens


Raubtiere wohin man blickt.







Wo ist mein friedliches Kabul geblieben?

Donnerstag, 27. Mai 2010

26.5. der vorletzte Tag

Wie so oft in den letzten Wochen, wenn das Leben in der "war zone" unerträglich wurde mussten wir im red hot chili steakhouse einkehren. Nur so konnten wir bei einigen Heineken und bruzzelnden Fleischbergen für kurze Zeit die hinter uns liegenden Schrecken vergessen. Unser alter Bekannter, Garry Abott, ein amerikanischer Bauingenieur, der für Militär und Polizei Unterkünfte baut und eigentlich gelernter Ethymologe ist, half uns dabei. Er hat viel erlebt, sowohl im Irak, wo er früher tätig war als auch hier in Afghanistan wo er mehrfach unter Beschuss geriet.

Als wir ihm versuchten weis zu machen, dass in Deutschland wahrscheinlich jedes Jahr mehr Menschen durch die Autobahn umkommen als in Afghanistan durch die Taliba(h)n musste er lachen.




Welche Gefahren auf mich zukommen werden wenn ich übermorgen in der Früh zurück nach Deutschland starten werde ist ungewiss. In ein Land in dem der Euro wackelt, dass von Vulkanausbrüchen und Bankenkrise geschüttelt wird und in dem die Mass Bier auf der Wiesn dieses Jahr weit über 8 Euro kosten soll. Mich schauder jetzt schon.

Dennoch hier zwei Aufnahmen die zeigen wie sehr sich ein Mensch innerhalb von vier Wochen in Kabul verändern kann.




Vorzustand: ein halbwegs zivilisierter Mitteleuropäer angemessen gekleidet


Zustand heute: nach vier Wochen in Afghanistan wie kann man nur in so kurzer Zeit so tief sinken! Dieses Hemd hatte vier Wochen ausschliesslich Kontakt mit Rei in der Tube.


Wünscht mir trotzdem gute Reise; bis demnächst in München. Ich danke allen Blog-Lesern für ihre Geduld und Aufmerksamkeit.
Im übrigen freue mich darauf meine Familie und das Atelier Schoeller wieder zu sehen.

Dienstag, 25. Mai 2010

25.5 endlich Bilder von der Arbeit

Als wir heute im üblichen Kabuler Verkehrstau standen hatte Bernd einen dieser im Leben seltenen Momente metaphysischer Erleuchtung. Plötzlich, aus langem Schweigen heraus, neben mir auf der Rückbank sitzend, wandte er sich zu mir, schaute mir fest in die Augen und sagte:

"Wenn das Lebensende aller Toyota Corollas auf dieser Welt erreicht ist, dann kommen sie zu ihrer letzten Reise nach Kabul. Hier in Kabul erreichen sie den Status der Unsterblichkeit. Denn ein Corolla in Kabul stirbt nie. Zumindest als Ersatzteil wird er immer in einem anderen Toyota Corolla Taxi weiterleben."
Da ich bekanntlich ein Pessimist bin, immer das Schlimmste erwarte und mich dann gerne davon überraschen lassen wenn es besser kommt, hielt ich seiner Vision entgegen:
Könnte es nicht auch sein das zwar die guten Toyota Corollas direkt in den Himmel kommen, dagegen die schlechten in das "Kabul" genannte Fegefeuer müssen, wo sie zur Strafe bis zum Jüngsten Gericht ihre ewigen Runden durch die Stadt drehen müssen?

Wir liessen die beiden Konzepte so stehen und begannen bei herrlichem Wetter (wie immer) "a new day in paradise".


Toyota Corolla



Toyota Corolla mit Amir beim Aushandeln des Fahrpreises



Eine Strasse voller Toyota Corollas



zwei Toyota Corollas im Stau



ein Toyota Corolla voll besetzt



Ein anderes zur Ewigkeit verdammtes Vehikel: ein kleiner Mercedes Reisebus mit deutschen original Aufschriften. Von dieser Sorte gibt es auch viele in Kabul. Amir sagte uns das es inzwischen Spezialisten gibt die deutsche Reklameaufschriften auf die Busse kopieren. Wir fühlen uns als Deutsche geehrt und amüsiert.



Dann beginnt unser Alltag am Palasteingang. Heute wollen wir unsere Kamera mitnehmen um Arbeitsaufnahmen zu machen. Nachdem alles gründlich durchsucht wurde müssen wir die Ausrüstung aber zurücklassen.



Um zu testen ob die Kameras funtionieren und nicht mit Sprengstoff gefüllt sind dürfen wir Aufnahmen von zwei Beamten machen.

Wenn man die Afghanistan Times liest kann man schon verstehen warum der Palastzugang so sorgfältig vielleicht etwas überängstlich bewacht wird.






Ausschnitte aus der heutigen Afhanistan Times


Hier trotzdem einige aktuelle Aufnahmen unserer Arbeiten im Pavillon. Die miserable Bildqualität bitte ich mit Nachsicht zu entschuldigen da sie ohne Fotoapparat gemacht wurden.


Zustand nach der Fetigung der bemalten Wände.




Aus Stuck plastisch geformte und farbig bemalte Blumenornamente. Sicherung des vom Abfallen berohten Ornamentes samt Malschicht mit dünnem Japanpapier und Störleim.





Raum mit bemalten Wänden und Arbeitsgerüst.



Ausgemalter Raum im Obergeschoss mit Arbeitsgerüst. Endlich nach fast drei Monaten warten im Zoll, letztes Jahr können wir es verwenden.




Blick von dem Nebenraum in den über alle Geschosse gehenden Zentralraum mit Kuppelgerüst.




Das fertige Badezimmer im Nebengebäude. Die Marmor Verkleidung haben Bernd und ich im letzten Jahr aussuchen dürfen. Der Marmor war viel schöner und auch noch preiswerter wie Keramik Kacheln.



Blick in die fast fertiggestellten grosszügigen Räume im Obergeschoss. Im Hintergrund werden letzte Arbeiten an den Fenstern durchgeführt.



Fassade mit bereits entlackten prunkvollen Türstöcken und Türen. Diese Arbeit wurde während
unserer Abwesenheit in den Wintermonate von Afghanischen Kräften nach unseren Vorgaben sehr sorgfältig ausgeführt. Bis auf wenige Teile sind bereits fas alle Türen von unschönen dicken Anstrichen befreit und können für den Auftrag einer halb transparenten braunen Lasur, die dem Originalbefund entspricht, vorbereitet werden.



An der rechten Säule wurden in einem Musterfeld spätere, unschöne Überputzungen und Anstriche entfernt. Die Qualität der wieder sichtbaren Stuck-Oberflächen war für uns verblüffen. So ist die profilierte Säulenbasis aus eingefärbtem Stuck gearbeitet und korrespondiert genau mit der Farbe der reechteckigen Grundplatte aus echtem Stein. Eine Materialimitatio würdig bayerischem Barock.



an der Aussenfassade des Nebengebäudes haben Afghanische Fachkräfte die grossen Fehlsten in der Ziegelimitation aus Lehmputz teilweise bereits ergänzt. Das Verfahren ist Zeitaufwändig. Ein Arbeiter muss den Lehm mit den Füssen stampfen, Kalkmilch beigeben und kleingehächselte Hanfseile als Füllstoff in den Brei mischen. Die Stuckateuren messen die Höhe und Breite der Ziegel genau aus uns trfeuchen die Oberfläche zuletzt glatt. Ergebnis ist eine echte Ziegelmauer die einen Lemputz in der form noch ebenmässiger schönerer Ziegel
bekommen hat.



Die hellere Zone um das Fenster rechts neben der Hausecke ist eine Ergänzung.



Bernd Streicher und Uschman, ein junger sehr engagierter Afghane beim Freilegen der originalen Stuckoberflächen an der Fassade.



Die Grosse Freilegungsprobe bringt eine geschmackvolle, oft intensive Farbigkeit. Die Stuck Oberflächen sind sehr fein ausgearbeitet mit gravierter Binnenzeichnung in den Ornamenten.
Mit der Tönung der Putz- oder StuckOberflächen wird spielerisch umgegangen. Die weissen Stucksäulen zeigen augemalte graue und rötliche Aferungen.

24.5. das Gandamak


Heute einen kleinen Exkurs in die afghanische Kolonialgeschichte. Ich zitiere Wikipedia:

Die Schlacht von Gandamak war eine militärische Auseinandersetzung am 13. Januar 1842 zwischen britischen Truppen und Afghanen während des Ersten Anglo-Afghanischer Kriegs.

Nachdem im November 1841 in Kabul ein Aufstand der afghanischen Bevölkerung losgebrochen war, zog die britische Garnison unter General William George Keith Elphinstone am 6. Januar 1842 ab. Ziel war der ungefähr 140 Kilometer entfernt gelegene britische Stützpunkt Dschalalabad. Auf dem Rückzug wurde sie von den Afghanen unter Akbar Khan verfolgt. Die Briten wurden zusehends dezimiert und zerstreut, bis es am 13. Januar in der Nähe von Gandamak, 56 Kilometer von Dschalalabad, zu einem letzten Gefecht zwischen den letzten Überlebenden, 20 Offizieren und 45 Soldaten, des 44th East Essex Regiment kam. Die Afghanen versuchten erst, die Briten zur Aufgabe zu überreden, und begannen dann mit dem Angriff. Die Briten wurden besiegt und nur sechs berittene Offiziere entkamen.

Einziger Überlebender war letztlich der Militärarzt William Brydon, der am Nachmittag des 13. Januars 1842 das belagerte Dschalalabad erreichte.


Gandamak heisst ironischer Weise auch ein Gartenlokal in Kabul, das ausschliesslich Ausländern vorbehalten ist.

Nach dem Abendessen gingen wir in die Bar wo wir Rupert den Engländer und Nathalie die holländische Journalistin trafen.














Sonntag, 23. Mai 2010

Die Konservierungskampagne 2009

Meine zweie Leidenschaften: nämlich die Konservierung und Restaurierung bayerischer Altäre und Ihrer Gemälde und Rennradfahren
.

Zur Orientierung:

Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Umzingelt von einer Vielzahl von Nachbarländern war das Land in der Vergangenheit öfter von Invasoren bedroht seine Geschichte ist entsprechend kompliziert . Es gibt drei Hauptsprachen, Dari und Farsi, beides persische Dialekte, sowie Pashtun.


Afghanistans Bevölkerung ist nach 30 Jahre Krieg schwer traumatisiert ca. 60% sind Analphabeten.Für diejenigen die Fakten lieben hier noch ein kurzer überblick über die essentials.


Das Stadtgebiet aus der Luft mit Flughafen Kabul River und den Stadthügeln


Der Pavillon genannt „Kuti-e Baghtscha“ wurde im Jahre 1881/82 durch den bedeutenden König Amir Schah in einem Gartenareal errichtet. Er diente zunächst als Sommerresidenz für die Königliche Familie.

Diese Aufnahme ist eine der seltenen frühen Fotos wahrscheinlich vor 1890 entstanden.

Amirs Pavillon „Kuti-e Baghtscha“ ist im Arg-Komplex gelegen, dem früheren Königs- und heutigen Präsidentenpalast in Kabul. Der Arg umfasst eine große Fläche des Stadtraums von Kabul und wird durch den Wechsel von groß-zügigen Grünanlagen und zumeist repräsentativen Bauten charakterisiert.


Stadtansicht 1960er Jahre mit dem Argkomplex

Man spürt den Charme der Stadt vor der Zerstörung


Innenstadt Kabul

Der Palastbereich ist markiert



Der rückseitige Teil der Zitadelle mit Amirs Pavillon besteht aus drei nebeneinander angeordneten Höfen. Jeder dieser Höfe hat einen eigenen Zugang von einer in der Zitadelle gelegenen Allee aus. Der nördliche Hof ist der Privatgarten zu jenem Gebäude, das heute von Präsident Karzai genutzt wird.


Der rückseitige Teil der Zitadelle mit Amirs Pavillon besteht aus drei nebeneinander angeordneten Höfen. Jeder dieser Höfe hat einen eigenen Zugang von einer in der Zitadelle gelegenen Allee aus. Der nördliche Hof ist der Privatgarten zu jenem Gebäude, das heute von Präsident Karzai genutzt wird.


Die vier Ecken des Gartens wurden in einer zweiten Ausbauphase 1933/34 mit schlichten Funktionsgebäuden versehen. Beispiel: Das sogenannte „Freitag-Haus“ Khana e Shab e Juma diente als Versammlungshaus der Königsfamilie.


Der Hof des Kuti-e Baghtscha ist wie auch die beiden anderen Höfe als ummauerter Hortus Conclusus ausgebildet.


Der Hof des Kuti-e Baghtscha ist wie auch die beiden anderen Höfe als ummauerter Hortus Conclusus ausgebildet.



Dass Innere zeigt einen Zentralraum über beide Geschosse der von einer Vielzahl kleiner ineinander übergehender Räumen umgeben ist. Alle Außentüren und Fenster gewähren einen Blick in den Garten. Vom Garten wiederum gibt es wechselnde Ein- und Durchblicke auf bzw. durch den

Pavillon.


Die ursprünglich mit Wellblech(!) konzipierte kuppelförmige Dachkonstruktion führte zu Bauschäden denen man 1896 durch die Errichtung eines Schutzdaches begegnete. Die Pfeiler des Schutzdaches bestehen aus Wasserrohren.

Bald nach der Fertigstellung, ab 1901 wurden um besser heizen zu können die ursprünglich offenen Balkone mit Fenstern versehen und zusätzliche Türen eingebaut.


In den 1930er Jahren genügte der Pavillon den gewachsenen Komfortansprüchen der königlichen Familie bei weitem nicht mehr, ein großzügiger Anbau wurde dem Pavillon südlich angefügt. Zu diesem Zweck wurde die südseitige Gestaltung des Pavillons gravierend verändert:


Detail mit den 3 Hauptansichten des qualtitätvollen Baues.



Aufnahmen aus den 1970er Jahren: Noch Intakte Ausstattung

Heutiger Zustand durch massive Wasserschäden. Die Putzschichten sind durchweicht, Malerei in großem Umfang verloren gegangen



Schäden an der Fassade:

Die Ursprünglich weiße Fassade ist durch mindestens einen grünen Anstrich in der Farbigkeit verändert worden. Zur genauen Klärung bedarf es noch weiterer Untersuchungen. An der Stuckierung der Fassade sind durch Nässe gravierende Schäden entstanden



Massive Schäden an der Außenfassade

Abgefallener Stuck. Ziegelunterkonstruktion wird sichtbar.


Grosse Anzahl von sehr qualitätvollen, reich geschnitzten Türen unterschiedlichster Größe. Überall ist das Glas zerbrochen. Es finden sich Abnutzungsspuren, Beschädigungen der Konstruktionen.

Die Türen waren ursprünglich holzsichtig mit einem halbtransparenten Anstrich darüber sind jetzt zwei grüne, zum teil schon abgewitterte Anstriche.


Die Türen im Innenraum sind noch reicher gearbeitet als die Außentüren und meist in einem besseren Erhaltungszustand. Auch hier fehlen Sprossen und die meisten Gläser. Im allgemeinen sind die originalen braunen Überzüge noch erhalten wenn auch teilweise überarbeitet.


Fast alle Türbeschläge fehlen oder sind beschädigt.

Beschläge mit Firmenstempel zeugen von aufwändiger Qualität


Durchfeuchtetes Gewölbe mit Verlusten, vor allem in den Gewölben der Nebenräume


Erdgeschoss, Zugang zum Zentralraum mit

noch fast vollständig erhaltene Farbfassung


Blick vom Erdgeschoss nach oben in die zentrale Kuppel. Der mächtige Kronleuchter ist noch erhalten

Verluste in den Gewölbebereichen.

Detail zu Malerei.

Feine serielle Malerei linearer Stil. In den Umrandungen Malerei auf goldfarbener Metallunterlage.


Detail zu Malerei.

Feine serielle Malerei linearer Stil. In den Umrandungen Malerei auf goldfarbener Metallunterlage.



2007 Besuch einer Expertengruppe, um die Förderungswürdigkeit des Projektes zu evaluieren. Daraufhin wurde die ARG e.V. in‘s Leben gerufen.

Von links: Ich; Atelier Schoeller, Prof. Erwin Emmerling TU München, Frau Beltrami als Vertreterin der Schweizer Regierung die Interesse an der Wiederherstellung der Gartenanlage zeigte, Dr. Michael Hanssler, Gerda Henkel Stiftung, Herr Sekander Oszod Seradj, Architekt Gründer der ARG (Afghn Rehabilitation Group)


Es gab reges Interesse an dem Projekt in Deutschland. Der ehemalige Deutsche Außenminister Steinmeier während seines Besuches in Kabul im März 2009 beim Durchschreiten einer Tür im Pavillon. Das Foto erschien in der Süddeutschen Zeitung



Im Frühjahr 2009 begannen die Sanierungsarbeiten an dem Nebengebäude mit einheimischen Kräften mit dem Ziel der Einrichtung von Werkstätten zur Ausbildung afghanischer Fachkräfte. Auch Büros und Unterkünfte für Restauratoren sollen entstehen. Alle neu Eingekleidet


Sanierung der sehr einfachen aber funktionsfähigen Dachkonstruktion. Neuer Estrich, Entfernung überflüssiger Kamine, Erneuerung der Wellblecheindeckung. Erneuerung der Blechhaut des Daches. Es ist erstaunlich was ein afghanischer Handwerker mit Blech gestalten kann

Die Erneuerung des Blechdaches wurde jetzt vor Einbruch des Winters fertig gestellt.


Reparatur und Instandsetzung der Fensterstöcke, Erneuerung der Verglasung. Mit der Instandsetzung der Fenster ist weit fortgeschritten.

Zustand nach Abnahme mehrerer dicker Ölfarbanstriche als Vorbereitung für den Neuanstrich am besten mit Leinöl gebundener Farbe.



Sämtliche Innenräume mit ihren Malereien wurden systematisch fotografiert. Erfassung aller Wandflächen als Grundlage zur Kartierung aller Schäden

Die 3 Deutschen Kollegen bei der Untersuchung der verschiedenen Estrich-Schichten


Einheimische Kräfte bei der ersten Staubreinigung der Holzoberflächen und der Entfernung eines später eingebrachten Estrichs.


Erste Arbeitsmuster an den Außentüren. Entfernung der dicken Farbanstriche auf der ursprünglich braune Fassung. Darüber 2 dicke Ölfarbanstriche. Nach Abnahme kommt die Schnitzerei wieder zur Geltung. Die erste braune Schicht kann nicht gehalten werden

Ein junger afghanischer Kollege, der von uns gelernt hat, äusserst sorgfältig die neueren Farbschichten an einer der Türen zu entfernen



Erste Festigungsversuche mit tierischem Leim wurden im Bereich der durch Feuchtigkeit stark geschädigten Wandmalerei begonnen.


Weitere Festigungsversuche auf einem von einheimischen Kräften errichteten Grundgerüst


Um Ihnen einen kleinen Eindruck von den Untersuchungsmethoden in der Konservierung zu geben zeige ich drei Freilegungsproben der Malschichten an den bemalten Wänden. Viele Proben konnten entnommen werden und werden zu Zeit an der TU in München Untersucht. Um die verwendeten Pigmente, Bindemittel und Schichtenfolge zu identifizieren und so präzisere Restaurierungsentscheidungen treffen zu können


In mehreren Nebenräumen sind nur die Ornamente im Original sichtbar, die umliegenden Flächen sind oft mehrmals überstrichen worden. Mit Hilfe von Freilegungsmustern soll eine Grundlage gewonnen werden für eine geplante Rekonstruktion dieser Flächen.

Ebenso wie für die Verloren gegangenen Malereien an den Decken planen wir mit Afghanischen Künstlern zusammen zu arbeiten.

Es ist erstaunlich wie intensiv die ursprünglichen verwendeten Farben waren.



Im Jahr 2009 haben drei Restauratoren die Konservierung der Fassungen in Angriff genommen. parallel dazu sind ganz viele bauliche Grundlagen geschaffen worden

Wenn es die Umstände erlauben, wäre es wünschenswert alle Maßnahmen in den nächsten 3 Jahren durchzuführen. Es ist geplant bei der Konservierung der Wandmalereien Afghanische Kollegen auszubilden und einzusetzen.

Für die geplante Rekonstruktion der verlorengegangenen Partien der Wandmalereien ist der Einsatz Afghanischer Künstler und Kunsthandwerker, die diese traditionellen Techniken noch beherrschen oder neu erlernen wollen, geplant.

Dasselbe gilt für die Instandsetzung des umfangreichen Türbestandes, der Stuckaturen und Putzschichten.